ZVV-Geschäftsjahr 2019: Deutlich mehr Fahrgäste halten das Defizit tief

Medienmitteilung vom 24. Juni 2020 – Über 674 Millionen Fahrgäste wurden im vergangenen Jahr im Gebiet des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV) transportiert. Das sind 16 Millionen mehr als im Vorjahr. Ebenfalls erfreulich ist die Rechnung ausgefallen: Trotz des umfangreichen Angebotsausbaus bei der S-Bahn und im Busnetz stieg das Defizit nur leicht und lag mit 320.2 Millionen Franken unter dem budgetierten Wert. Schon jetzt lässt sich festhalten, dass das Ergebnis 2020 infolge der Corona-Pandemie bedeutend schlechter ausfallen wird.

Der ZVV blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 zurück. Dank der Infrastrukturausbauten im Rahmen der 4. Teilergänzungen der Zürcher S-Bahn konnte der Fahrplan von S-Bahn und Bussen vielerorts verdichtet und verbessert werden. Die dadurch anfallenden höheren Kosten konnten dank der steigenden Fahrgastzahlen fast vollständig ausgeglichen werden. Das Defizit stieg deshalb gegenüber dem Vorjahr nur leicht an auf 320.2 Millionen Franken. Der budgetierte Wert von 350.3 Millionen Franken wurde deutlich unterschritten. Gleichzeitig blieb der Kostendeckungsgrad stabil bei 69 Prozent.

Überdurchschnittlicher Fahrgastzuwachs

Mit total 674 Millionen Fahrgästen transportierten die Verkehrsunternehmen im ZVV 16 Millionen mehr Fahrgäste als 2018. Der Zuwachs von 2,4 Prozent ist im Vergleich zu den Vorjahren überdurchschnittlich ausgefallen. Die Zürcher S-Bahn beförderte im vergangenen Jahr 215 Millionen und die Regionalbusse 120 Millionen Passagiere. In den Städten Zürich und Winterthur blieb die Nachfrage stabil.

4 von 10 Tickets werden bereits elektronisch gelöst

Die Fahrgäste im ZVV bezogen 2019 ihre Tickets zu über 85 Prozent in Selbstbedienung – Tendenz weiterhin steigend. An der Spitze der Rangliste standen im letzten Jahr noch die Ticketautomaten. Aber die elektronischen Kanäle haben weiter aufgeholt: 4 von 10 Tickets wurden via App, im Webshop oder per SMS gelöst. Beliebt ist insbesondere auch die Check-in-Funktion der ZVV-Ticket-App, die Anfang dieses Jahres definitiv eingeführt wurde.

Grosse Auswirkungen der Coronakrise auf den ZVV

Die positive Entwicklung des Geschäfts setzte sich auch anfangs 2020 fort, wurde dann allerdings durch die Corona-Pandemie jäh gestoppt. Die Nachfrage im öffentlichen Verkehr im Verbundgebiet ist während Wochen um bis zu 80 Prozent eingebrochen. Auch die Einnahmen aus Ticketverkäufen stürzten phasenweise in vergleichbarem Umfang ab. Seit den ersten Lockerungsschritten Ende April erholen sich beide Werte stetig, aber langsam. Zurzeit bewegt sich die Nachfrage im ZVV-Gebiet zwischen 60 und bis zu 75 Prozent der regulären Werte, wobei die Städte Zürich und Winterthur die höchste Auslastung aufweisen. Die Prognosen für die weitere Entwicklung sind zurzeit noch von vielen Unsicherheiten geprägt. Es ist aber sicher, dass sich das Defizit des ZVV im laufenden Jahr erhöhen wird.

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