4. Teilergänzungen
Mit der 4. Teilergänzung der Zürcher S-Bahn wurde der grösste Angebotsausbau in der Geschichte des ZVV realisiert. Damit konnten Kapazitätsengpässe beseitigt und die zusätzliche Nachfrage aufgefangen werden.
Das Projekt wurde von 2014 bis Ende 2018 in drei Etappen umgesetzt. Alle Etappen gingen mit einem Ausbau des Busangebots in den Regionen einher. Der Kapazitätsausbau wurde auf nationale und regionale Grossprojekte abgestimmt. Neben der Durchmesserlinie waren die Projekte HGV-Anschluss (europäisches Hochgeschwingikeitsnetz) sowie das Konzept ZEB (Zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur) von zentraler Bedeutung.
Angebot
Die Passagierzahlen der Zürcher S-Bahn haben bis 2010 gegenüber dem Startjahr 1990 um rund 150 Prozent zugenommen. Die rasant steigende Nachfrage verlangte nach einem Ausbau des Angebots. Im Rahmen der 4. Teilergänzungen wurden neue Linien eingeführt, bestehende Linien neu verknüpft oder verlängert und in den Hauptverkehrszeiten verdichtet. Insgesamt wurde das Angebot um 25 Prozent ausgeweitet. Diese Angebotsverbesserungen führten zu Anpassungen im bestehenden Linienkonzept.
- Liniennetzplan ganzer Verbund, Änderungen per Dezember 2018
Download (PDF, 468 KB) - Netzgrafik der Zürcher S-Bahn, 2023
Download (PDF, 3.3 MB)
Infrastruktur
Damit die 4. Teilergänzungen anrollen konnten, mussten diverse Gleisanlagen und Bahnhöfe ausgebaut werden. Auch Anpassungen an den Signalanlagen waren notwendig, damit die Züge in kürzeren Abständen aufeinander folgen können.
Kosten und Finanzierung
Die Infrastrukturausbauten wurden vom Kanton Zürich sowie vom Bund und den Nachbarkantonen mitfinanziert. Die Kosten der Bahnanlagen, die direkt den 4. Teilergänzungen zuzurechnen sind, beliefen sich auf rund CHF 350 Millionen. Aufgrund der territorialen Zuordnung der Kosten entfielen rund 250 Millionen Franken der Investitionssumme auf das Gebiet des Kantons Zürich. Am Kantonsbeitrag beteiligte sich der Bund mit 35 bis 40 Prozent. Der Rest wurde von den Nachbarkantonen getragen.
Neues Rollmaterial
Das mit der 4. Teilergänzung erweiterte Angebot verlangte nach mehr Fahrzeugen. ZVV und SBB brachten deshalb neue Zugkompositionen auf die Schiene. Aber auch die alte S-Bahn-Generation wurde aufgefrischt.
Die SBB bestellte bei der Firma Stadler Rail 49 Züge der neusten 3. Generation von Doppelstockzügen (Regio-Dosto) für den Einsatz in der Zürcher S-Bahn. Diese wurden bis 2018 etappenweise in Betrieb genommen. Auch bei den 115 Doppelstockzügen (DPZ) der 1. Generation standen Optimierungen an. Bis 2018 wurde je ein Zwischenwagen durch einen neuen Niederflur-Doppelstockwagen (NDW) ersetzt, der einen stufenlosen Einstieg in die Züge ermöglicht. Gleichzeitig wurden diese Zwischenwagen modernisiert: Sie erhielten eine Klimaanlage, neu gestaltete Innenräume und grosszügige Einstiegsbereiche.