Digital öffentlich reisen

Rasantes Wachstum bei den Online-Fahrplanabfragen und im E-Ticket-Verkauf: Das vergangene Jahrzehnt hat unser Leben digitalisiert und in vielerlei Hinsicht vereinfacht. Auch im ZVV.

Morgens in der Stosszeit an der Haltestelle oder auf dem Perron – die Szenen gleichen sich: Pendler mit gesenkten Köpfen schauen auf kleine Bildschirme. E-Mails werden gecheckt, Kurznachrichten verschickt, Social-Media-Profile durchforstet. Heute ist man «always on», konstant online.

Die Digitalisierung hat unsere Gesellschaft durchdrungen und verändert. Ein Erfolgsfaktor der Digitalisierung ist die Unabhängigkeit, die sie den Menschen verschafft. Immer mehr Dienstleistungen können von überall und zu jeder Zeit in Selbstbedienung in Anspruch genommen werden, wie zum Beispiel Bankgeschäfte mit dem Mobiltelefon oder Einkäufe im Onlineshop.

Dieser Trend hat auch sichtbare Auswirkungen auf den ZVV. Das Kursbuch, das zum Start des Verbunds im Jahr 1990 noch gedruckt wurde, ist passé, der Fahrplanaushang am Bahnhof bleibt unbeachtet. Verbindungsabfragen erfolgen heute blitzschnell über die Website oder die Fahrplan-App und in schier unglaublicher Menge: Im Durchschnitt sind es jede Sekunde drei Abfragen allein im ZVV-Online-Fahrplan, 83 Millionen pro Jahr. Auch der Ticketverkauf wurde stark vom digitalen Wandel geprägt. Wurden 2012 gerade mal fünf Prozent aller Tickets online gekauft, sind es acht Jahre später bereits knapp 40 Prozent.

Das Erstaunliche daran: Diese Verschiebung, der «digital shift», wurde vom ZVV nicht forciert. Den Fahrgästen im ZVV standen und stehen sämtliche Informations- und Ticketverkaufskanäle zur Verfügung. Die digitalen Lösungen überzeugen Kunden durch ihre Vorteile. Entsprechend stark investiert der ZVV in die Weiterentwicklung seines digitalen Angebots. Die Digitalisierung verwischt aber auch zunehmend Grenzen. Die öV-Branche in der Schweiz hat dies schon früh erkannt und die Zusammenarbeit unter den Verkehrsunternehmen und Verbünden verstärkt. Herausragende Errungenschaften waren der SwissPass oder die Verkaufsdatenbank Nova – Projekte, für die der schweizerische öffentliche Verkehr im Ausland bewundert wird.

1 Check-in-Ticket: Maximaler Komfort

Seit April 2018 können Fahrgäste in der ZVV-Ticket-App ein «Check-in-Ticket» lösen. Diese Funktion hat den Ticketkauf auf den Kopf gestellt – im wahrsten Sinne des Wortes. Musste man bisher vor der Reise ein Ticket kaufen und sich dafür allenfalls Gedanken über Strecke und Zonen machen, kann ein Fahrgast sich nun mit einer Fingerbewegung in der App einchecken, einsteigen und losfahren. Nach der Reise und dem Auschecken stellt die App dem Fahrgast automatisch das richtige Ticket aus. Dieses revolutionäre und einfache System hat Erfolg: Jedes vierte Ticket in der ZVV-Ticket-App wird heute bereits über die Check-in-Funktion gelöst.

Relativer Anteil Check-in-Tickets in der Ticket-App **

** Absatz im Dezember 2019

2 Meilensteine

1998 2005 2008 2010 2012 2015 2018 2018 2018 2019 Online-Fahrplan Tests zum Online-Ticketing Einfacher Ticketshop Fahrplan-App ZVV auf Facebook und Twitter Ticket-App April: Check-in-Ticket Mai: Neuer ZVV- Ticketshop Oktober: ZVV-Abos auf SwissPass ZVV auf Instagram

3 E-Tickets

Bei den elektronischen Tickets wurde 2019 die 20-Millionen-Marke geknackt. So laufen E-Tickets dem Ticketautomaten bald den Rang ab.

Anzahl verkaufter E-Tickets

21.6 Mio. 21.6 Mio. + 47.8 % zum Vorjahr

Ticketabsatz nach Vertriebskanal 2019

4 Fahrplanabfragen

Blitzschnelle Verbindungsabfragen über die Website oder die Fahrplan-App: 2019 wurde allein im ZVV-Online-Fahrplan jede Sekunde drei Abfragen registriert.

Anzahl Verbindungsabfragen Online-Fahrplan 2019

83 Mio. 83 Mio.

Entwicklung Verbindungsabfragen (in Millionen)

10 Mio. 30 Mio. 50 Mio. 70 Mio. 90 Mio. 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 36.1 44.2 50.1 52.6 63.9 71.8 83.0