Wichtige Infos rund um die Ticketkontrolle
Das offene öV-System im ZVV basiert auf Vertrauen und Fairness. Damit Ticketpreise bezahlbar bleiben und der öffentliche Verkehr für die öffentliche Hand finanziell tragbar bleibt, braucht es die Mitarbeit aller: Wer im öV fährt, kauft ein Ticket. Das geht über viele Kanäle schnell und einfach.
Warum werden Tickets kontrolliert?
Im ZVV und der ganzen Schweiz gilt ein offenes öV-System: Unsere Fahrgäste steigen ohne Drehkreuze, Schranken oder Zutrittsbarrieren in Bus, Tram, Bahn oder Schiff ein. Jede Person kann fast jederzeit und überall in ein öffentliches Verkehrsmittel einsteigen. Dieses Modell basiert auf Fairness und Vertrauen. Es nimmt aber auch alle Fahrgäste in die Verantwortung, selbstständig und rechtzeitig ein gültiges Ticket zu kaufen. Dies ist einerseits im schweizerischen Personenbeförderungsgesetz und andererseits im schweizweit gültigen Tarif der Branchenorganisation Alliance SwissPass festgelegt.
Warum braucht es überhaupt ein Ticket?
Der Schweizer öV bringt Fahrgäste effizient von A nach B. Für den täglichen Betrieb des dichten Netzes und die laufenden Verbesserungen braucht es Geld: Der öV ist subventioniert und kostet weit mehr, als er mit verkauften Tickets einnimmt. Im ZVV bedeutet das, dass der Kanton Zürich und seine Gemeinden, der Bund und auch die Nachbarkantone zwischen 35 und 40 Prozent der anfallenden Kosten tragen. Fallen Einnahmen durch nicht gekaufte Tickets weg, muss also entweder die öffentliche Hand dafür aufkommen oder die Ticketpreise müssen erhöht werden – zum Leidwesen der ehrlichen Fahrgäste.
Hier kann man Tickets kaufen:
- ZVV-App und andere Ticket-Apps
- Ticketautomaten
- Schalter
- Online-Shops
- ZVV-Contact
Die Verantwortung für ein gültiges Ticket liegt immer beim Fahrgast.
Warum «Schwarzfahren» keine Lösung ist
In unserem Alltag ist es selbstverständlich: Wer eine kostenpflichtige Leistung in Anspruch nimmt, muss für diese bezahlen. Wer im Supermarkt nicht bezahlen kann, weil das Kartenterminal gerade nicht funktioniert, darf die Lebensmittel nicht einfach mitnehmen. Und wer einen Film im Kino sehen möchte, muss vorher ein Ticket kaufen. Man kann sich nicht einfach in den Saal setzen und dann im Nachgang oder gar nicht bezahlen.
Auch im öffentlichen Verkehr gilt: Spätestens, wenn ein öffentliches Verkehrsmittel abfährt, braucht man als Fahrgast ein gültiges Ticket.
Welche Arten von Kontrollen gibt es?
- Einzelkontrollen (Alltag, laufender Betrieb)
- Grosskontrollen (z. B. ganzer Bahnhof, viele Fahrzeuge)
- Schwerpunktkontrollen (z. B. zu bestimmen Tageszeiten, auf Linien mit hoher Quote an Personen ohne gültigen Fahrausweis)
- Zivilkontrollen (in Alltagskleidung)
- Uniformierte Kontrollen (sichtbar, teils mit Sicherheitsdienst)
Welche Akteure sind beteiligt?
- Kontrollpersonal
- Sicherheitsdienst (unterstützt bei Grosskontrollen oder bei Konfliktsituationen)
Wer führt die Kontrollen durch?
Im ZVV-Gebiet führen drei unserer marktverantwortlichen Unternehmen die Kontrollen durch:
- Schweizerische Bundesbahnen (SBB)
- Postauto AG (PAG)
- Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ)
Darf das Kontrollpersonal kulant sein?
Das Kontrollpersonal vor Ort im Fahrzeug darf aus Gründen des verfassungsmässigen Gleichbehandlungsgebots grundsätzlich keine Kulanz walten lassen. Die Mitarbeitenden haben nicht die Möglichkeiten oder die Zeit, sämtliche Vorbringen von Fahrgästen abschliessend zu überprüfen. Nach Erhalt des Zuschlags besteht die Möglichkeit, sich beim Backoffice zu melden. Die Mitarbeitenden können den Einzelfall prüfen und je nachdem Kulanz gewähren.
Zahlen & Fakten zur Ticketkontrolle
Durch Stichproben werden im ZVV jährlich über acht Millionen Fahrgäste kontrolliert. «Reisen ohne gültigen Fahrausweis» - umgangssprachlich auch «Schwarzfahren» genannt - verursacht im ZVV jährlich einen Einnahmeverlust von über 80 Millionen Franken. Einnahmen durch Zuschläge decken die Kosten der Kontrollen bei weitem nicht. Hier finden Sie weitere Zahlen und Fakten zur Kontrolle im ZVV.
> 8 Millionen
Kontrollierte Fahrgäste pro Jahr
> 95 Prozent
der Fahrgäste fahren mit einem gültigen Ticket. Diese Zahl bleibt im ZVV konstant.
> 80 Millionen Franken
Einnahmeausfall pro Jahr durch nicht gekaufte Tickets
> 40 Prozent
der Reisenden ohne gülten Fahrausweis sind wiederholt ohne gültiges Ticket unterwegs.